Vogelfrei

Vogelfreier Ausländer auf der Suche nach Europa
Vogelfreie Hoffnungen

von Kim Kitter

Handlung

Den jungen italienischen Architekten Giuseppe hat es wie einen Zugvogel nach Deutschland getrieben. Reisefreudig hat er zuvor Europa in seiner reizvollen Vielfalt und die Gemeinsamkeiten in der europäischen Kultur entdeckt: von Rom nach Wolfsburg und Berlin, nach Paris und St, Malo in der Bretagne und schließlich in Brüssel .

Nun ermöglicht ihm, eine gute Stelle bei einem deutschen Italien-Liebhaber, dem Architekten Karl-Heinz Baumann, seine Karin zu heiraten und die während seiner Brüsseler Zeit erworbenen Vorstellungen von der Freizügigkeit für Unionsbürger in die Tat umzusetzen .Er glaubt sich integriert, denn er setzt sich für das Architektenbüro ein und ermöglicht diesem, eine internationale Dimension zu bekommen. Mit seiner Karin erforscht er weiter die deutsche Kultur und lässt sie mit Italienreisen an seiner zauberhaften italienischen Welt teilhaben.

Leider ist ihm der Sohn Kinder seines Chefs nicht so wohlgesonnnen wie der Vater Karl-Heinz Baumann. Er sieht den Fremden als unerwünschte Konkurrenz und möglichen Erbschleicher. Der joviale Karl-Heinz Baumann wirkt als Schutzpatron, als aber dieser durch einen Autounfall ums Leben kommt, nützt der Junior kurz darauf die Gelegenheit und wirft Giuseppe hinaus. Seine Karin, die in vielen Ehejahren schon den Zauber mit ihm, aber auch seine fragilere Finanzkraft im Verhältnis zu einem deutschen Ehemann erlebt hat, nützt kurzerhand Giuseppes Seitensprung, um mit dem 20 Jahre älteren und wohlsituierten Kollegen und Schuldirektor Klaus-Jürgen zusammenzuziehen. Aus allen Wolken gefallen durch diese Schicksalsschläge muss der Zugvogel Giuseppe realisieren, dass er ohne Schutz vogelfrei ist, will aber zu seiner Wahl stehen, in Deutschland zu leben. Er versucht sich eine Zeitlang mit Sprachunterricht, findet aber schließlich den Platz, an dem er geduldet wird und großzügigerweise als integriert gelten kann, als Kellner in einem italienischen Restaurant. In Zwiegesprächen mit einer anderen europäischen Unionsbürgerin kann er das Erlebte aufarbeiten. Gemeinsam machen sie sich Gedanken über sie sich Gedanken über ihr Scheitern, für voll genommen zu werden, über die Dualität der Umgangsformen, die Frage der Anpassung und naturgemäß, die deutsche Identität der Gegenwart. Es entsteht eine neue Beziehung zwischen den beiden Ausländern, die aber nicht den adäquaten Schutz bieten kann.